Ansbach – Kreishauptmann Jan Grolich machte am gestrigen Dienstag bei seinem mittelfränkischen Amtskollegen Armin Kroder einen Antrittsbesuch. Der 37-Jährige wurde im Oktober 2020 bei den Regionalwahlen in Tschechien in sein Amt gewählt. Wegen Corona konnte ein Treffen bisher nicht stattfinden. In seiner Begrüßung im Saal Mittelfranken des Ansbacher Bezirksrathauses stellte Bezirkstagspräsident Kroder die Arbeit des Bezirks vor. Diese läge zu 90 Prozent im sozialen Bereich. „Wir tun das aus voller Überzeugung, müssen aber aufpassen, dass uns Bund und Land nicht hängen lassen“, so Kroder. Er bezeichnete den Krieg in der Ukraine als Völkermord, „den wir alle gemeinsam auf das Schärfste verurteilen“. Vor diesem Hintergrund sei die Pflege von Partnerschaften zwischen den Völkern wichtiger denn je. Seit 2015 hat der Bezirk Kontakte zu Südmähren. Die Initiative dazu ging von Kroders Stellvertreterin Christa Naaß aus. „Ich würde mich freuen, wenn daraus eine formelle Partnerschaft entsteht“, so Kroder. Diesen Wunsch brachte auch Kreishauptmann Grolich zum Ausdruck und bedankte sich für die 5000 Euro, mit denen der Bezirk die Region Südmähren bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge unterstützt. Christa Naaß erinnerte in ihrer Ansprache an den vor 30 Jahren unterzeichneten „Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ zwischen der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik und der Bundesrepublik Deutschland sowie an die „Deutsch-tschechische Erklärung“ vor 25 Jahren. „Ich würde mich freuen, wenn wir unsere gewachsene Freundschaft weiter ausbauen und vor dem Hintergrund dieser politischen Bedeutung zu einer Partnerschaft kommen würden“, so die Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten. Generalkonsulin Dr. iur. Ivana Červenková hob ihrerseits das hohe politische, wirtschaftliche und kulturelle Niveau der tschechisch-bayerischen Beziehungen hervor.
Hinweis an die Redaktion: Unser Foto (Bildquelle Bezirk Mittelfranken) zeigt von links Christa Naaß, Armin Kroder, Jan Grolich und Generalkonsulin Dr. iur. Ivana Červenková bei der Übergabe des Gastgeschenks. Das Werk stammt von dem Ansbacher Künstler Werner Beetz, Titel "Die Residenz in Ansbach und die Baumeister der Hohenzollern".