Seit dem Jahr 2011 veranstaltet der Bezirk Mittelfranken in Kooperation mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. und dem Filmhaus Nürnberg das Filmfestival „Heimat! Das Filmfestival“. Dabei wird thematisiert, wie Heimat im Medium Film unter verschiedenen Aspekten dargestellt wird. Das Festival findet im zweijährigen Turnus statt, in den Jahren dazwischen wird im Sommer jeweils ein Film als „Antennenprogramm“ gezeigt.
18. Januar bis 21. Januar 2024 Filmfestival im Filmhaus Nürnberg
"Starke Frauen und Kino"
Die Filmbranche ist eine männlich dominierte Kulturindustrie mit festgefahrenen Produktionszusammenhängen, die sich erstaunlich langsam für mehr Frauen öffnet. Auch wenn die weibliche Perspektive in Filmen schon länger immer wieder thematisiert und diskutiert wird, so sind Geschichten, die aus der Sicht von Frauen erzählt werden, immer noch unterrepräsentiert. Besonders hinter der Kamera finden sich deutlich seltener Frauen als Männer. Grund genug, das Thema unter dem spezifischen Blickwinkel »Heimat« zu beleuchten. Der Begriff »Heimat« wird gemeinhin als Raum und als soziales Gefüge verstanden, der durchaus auch geschlechtsspezifische, qualitative Unterschiede besitzt. Im klassischen Heimatfilm sind die Geschlechterrollen klar definiert und Frauen werden begrenzte Räume zugestanden, die klischeehaft das Frauenbild der Zeit präsentieren sowie bestimmte Narrative bedienen. Seit den 1970er Jahren kann man ein Aufweichen der traditionellen Rollenklischees feststellen, die aber zum Teil durch neue, bis heute wirksame Stereotype ersetzt wurden. Das Festival stellt die Frage, wie Frauen sich den etwas schwammigen Begriff »Heimat« aneignen, definieren und filmisch umsetzen. Dabei geht es nicht nur um die weibliche Sichtweise, sondern auch um eine geschlechtsspezifische Konstruktion von Heimat und Dekonstruktion von Klischees. Im Mittelpunkt des Filmprogramms stehen die Filmemacherin Doris Dörrie und die Schauspielerin Gisela Schneeberger. Filme von Jugendlichen aus der Region zum Thema »Heimat« ergänzen das Programm, das auch die Filmemacherin Sophie Linnenbaum vorstellt, die 2023 mit Ihrem ersten abendfüllenden Film »The Ordinaries« den Förderpreis Neues Deutsches Kino für Produktion und für Regie erhielt. Das Festival beginnt jedoch mit einem ganz besonderen Blick von außen. Erst kürzlich wiederentdeckte Fotografien der großen französischen Regisseurin Agnès Varda wurden zu einer Fotoserie arrangiert. Die Ausstellung bietet einen etwas anderen Blick auf Dinkelsbühl im Jahre 1960.
Das ausführliche Programm finden Sie hier.
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