Ansbach/Triesdorf – In seiner gestrigen Sitzung im „Alten Reithaus“ in Triesdorf hat der Bezirkstag Anton Renninger den Ehrenbrief des Bezirks Mittelfranken posthum aberkannt. Der Erlanger befehligte als SS-Offizier am 3. April 1944 in Cumiana (Italien) die Hinrichtung von 51 Zivilisten als Vergeltung für eine Aktion von Partisanen. Nach dem Krieg lebte Renninger viele Jahre in seiner Heimatstadt, bis er im Herbst 1999 von der Turiner Militärstaatsanwaltschaft angeklagt wurde. Er starb im Jahr 2000, bevor der Prozess beendet werden konnte. Den Ehrenbrief verlieh ihm der Bezirk 1996 für sein Engagement als Ehrenvorsitzender des Reit- und Fahrvereins Rathsberg e.V. Neben der posthumen Aberkennung beauftragte der Bezirkstag die Verwaltung, die gesamte Liste der bisherigen Ehrenbriefträger zu überprüfen. Seit 1992 hat der Bezirk den Ehrenbrief samt Ehrennadel an 186 Persönlichkeiten, die sich in Mittelfranken auf den Gebieten Soziales, Umwelt, Wirtschaft, Erziehungs- und Bildungswesen, Jugend, Sicherheit und Ordnung, Kultur oder Sport besonders engagieren, verliehen.