Ansbach – Bezirkskämmerer Fritz Weispfenning stellte heute im Bezirkstag den Haushaltsentwurf für das Jahr 2018 vor. Der Gesamthaushalt soll demnach 948,2 Millionen Euro umfassen, rund 67 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr. 88 Prozent des Verwaltungshaushalts (915 Millionen Euro), das sind 805,2 Millionen Euro, fließen in den Bereich Soziales. Der Sozialetat steigt damit um 42 Millionen Euro, alleine 486 Millionen Euro entfallen beispielsweise auf die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung.
Der Haushalt ist bei gleichbleibendem Hebesatz der Bezirksumlage, die von den kreisfreien Städten und Landkreisen an den Bezirk überwiesen wird, von 23,1 Prozent nicht ausgeglichen. Es besteht noch eine Deckungslücke von 31,2 Millionen Euro. Deren Hauptursachen sind mögliche Nachzahlungen aufgrund einer Schlussabrechnung des offenen Verteilungsverfahrens für unbegleitete junge Flüchtlinge in Höhe von 16,4 Millionen Euro. Der Bezirksausschuss hat dazu jedoch klare Rechtsgrundlagen und eine Kostenübernahme durch den Freistaat Bayern gefordert. Darüber hinaus enthält der Haushaltsentwurf erstmals 11,5 Millionen Euro Nettoausgaben für die ambulante Hilfe zur Pflege, die ab 2018 von den kreisfreien Städten und Landkreisen in die Zuständigkeit der Bezirke gehen soll. Ende des Jahres wird der Bezirk Mittelfranken mit 55,1 Millionen Euro verschuldet sein, das Kommunalunternmehmen Bezirkskliniken Mittelfranken mit weiteren 23,2 Millionen Euro. Unter den sieben bayerischen Bezirken hat Mittelfranken mit 45 Euro mit Abstand die höchste Pro-Kopf-Verschuldung. Dies liegt auch daran, dass der Bezirk Mittelfranken Träger vieler Bildungseinrichtungen ist und an einigen ein langjähriger Sanierungsbedarf bzw. Investitionsstau besteht. Im Vermögenshaushalt, der 32,8 Millionen Euro beträgt, sind in 2018 17,2 Millionen Euro für Baumaßnahmen vorgesehen.
Das Geld soll 2018 insbesondere für die Umsetzung des Kompaktkonzepts am Berufsbildungswerk in Nürnberg-Eibach (5,2 Millionen Euro), den 1. Bauabschnitt der Erweiterung des Bezirksrathauses Ansbach (7,6 Millionen Euro), das Fachzentrum für Energie und Landtechnik in Triesdorf (0,8 Millionen Euro) und eine bauliche Ergänzung des Restaurierungsbereichs im Fränkischen Freilandmusuem des Bezirks (0,7 Millionen Euro) verwendet werden. Bei der Erweiterung des Bezirksrathauses ist auch in 2018 wieder eine vollständige Kreditfinanzierung vorgesehen. Am Donnerstag, 14. Dezember, entscheidet der Bezirkstag über den Haushalt für das Jahr 2018.