Ansbach/Triesdorf – In seiner heutigen Sitzung im „Alten Reithaus“ in Triesdorf hat der mittelfränkische Bezirkstag den Haushalt für 2022 einstimmig verabschiedet. Im vierten Jahr in Folge bleibt die Bezirksumlage, die die sieben Landkreise und fünf kreisfreien Städte an den Bezirk überweisen müssen, bei 23,55 Prozentpunkten. Ein Zeichen, dass der mittelfränkische Bezirkstag auf einen starken Zusammenhalt der kommunalen Familie setzt.
Dass der Bezirk Mittelfranken seine Umlage im nächsten Jahr erneut stabil halten kann, ist zum einen einer höheren Umlagekraft, als ursprünglich kalkuliert, zu verdanken. Grund dafür ist, dass Bund und Land Gewerbesteuerausfälle wegen der Corona-Pandemie anteilig den Kommunen erstattet haben. Zum anderen trägt ein erneuter kräftiger Griff in die finanziellen Reserven (über zwanzig Millionen Euro) dazu bei. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrücklage von 9,5 Millionen Euro darf allerdings nicht unterschritten werden, 2022 ist dies noch gewährleistet. Zur Deckung des Haushalts ist auch eine Kreditaufnahme von zirka einer halben Millionen Euro vorgesehen.
Über eine Milliarde Euro wird der Gesamthaushalt des Bezirks im nächsten Jahr betragen. Die Einnahmen aus der Bezirksumlage belaufen sich dabei auf knapp 637 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von rund 990 Millionen Euro, dort sind die laufenden Posten verankert. Mit 89 Prozent, oder über 882 Millionen Euro, bestimmen diesen die Sozialausgaben. Allein die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung und die Hilfe zur Pflege summieren sich zusammen auf knapp 696 Millionen Euro. Zweitgrößter Posten im Verwaltungshaushalt ist der Schuletat. Er fällt mit vergleichsweise niedrigen 5,9 Prozent (rund 58 Millionen Euro) ins Gewicht.
Der Vermögenshaushalt umfasst knapp 26 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Investionen liegt mit elf Millionen Euro im Schulbereich. Der Bezirk Mittelfranken ist Träger verschiedener Bildungseinrichtungen, viele auf die speziellen Bedürfnisse für junge Menschen mit Förderbedarf zugeschnitten. Der Haushalt der Mittelfranken-Stiftung Natur-Kultur-Struktur beträgt 2022 rund 2,6 Millionen Euro. Mit großer Mehrheit beschloss der Bezirkstag im Verwaltungshaushalt die Erhöhung des Haushaltsansatzes für die ambulante psychosoziale Versorgung um 443.000 Euro auf rund 25,7 Millionen Euro.