Ansbach – Bezirkskämmerer Fritz Weispfenning stellte in der heutigen Sitzung des Bezirkstages den Haushaltsentwurf für das Jahr 2019 vor. Dieser weist bei gleichbleibendem Hebesatz der Bezirksumlage von 23,8 Prozentpunkten keine Deckungslücke auf. Die Umlagekraft steigt zwar um 8 Prozent, doch diese Mehreinnahmen benötigt der Sozialetat. Der Gesamthaushalt soll 969,9 Millionen Euro umfassen, rund 35 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr. 837,5 Millionen Euro, das sind 88 Prozent des gesamten Verwaltungshaushaltes in Höhe von 947 Millionen Euro, fließen in den Bereich Soziales. Der Sozialetat steigt damit wie der Gesamthaushalt um 35 Millionen Euro. Auf die Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderung entfallen rund 512 Millionen Euro. Für die Hilfe zur Pflege sind Ausgaben von insgesamt 128,3 Millionen Euro eingeplant,14 Millionen davon für die ambulante Hilfe zur Pflege, die der Bezirk ab dem nächsten Jahr vollständig in eigener Regie bearbeitet. Im Vermögenshaushalt, über den insbesondere die Investitionen des Bezirks abgewickelt werden, sind 2019 insgesamt 22,6 Millionen Euro vorgesehen, davon rund 6,6 Millionen Euro für Baumaßnahmen und rund 4,9 Millionen Euro für sonstige Investitionen, insbesondere Ausstattungen im Schulbereich. Bei den Baumaßnahmen steht der Abschluss des ersten Bauabschnitts der Erweiterung des Bezirksrathauses Ansbach an, hierfür sind rund 3,4 Millionen Euro eingestellt. Der Erweiterungsbau wird komplett über Kredite finanziert. Weitere hohe Posten im Vermögenshaushalt des Bezirks Mittelfranken im nächsten Jahr sind die Generalsanierung des Zentrums für Hörgeschädigte in Nürnberg, die Umsetzung des Kompaktkonzepts im Berufsbildungswerk Hören, Sprache, Lernen in Nürnberg, die Errichtung eines Fachzentrums für Energie und Landtechnik bei den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf, die energetische Sanierung des dortigen Wohnheims am Sandbuck und die Modernisierung des früheren Landarzthauses an der Steingruber Straße in Weidenbach. Im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim wird das historische Bad-haus aus Wendelstein wieder aufgebaut. Nach der aktuellen Zusammenstellung des Finanzreferats wird die Verschuldung des Bezirks Mittelfranken bis Ende nächsten Jahres auf voraussichtlich rund 60 Millionen Euro ansteigen. Unter den sieben bayerischen Bezirken wird Mittelfranken mit 43 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aufweisen. Dies liegt auch daran, dass der Bezirk Mittelfranken Träger vieler Bildungseinrichtungen ist und an einigen ein langjähriger Sanierungsbedarf besteht. Die Entscheidung über den Bezirkshaushalt 2019 wird der Bezirkstag in seiner Sitzung am Donnerstag, 20. Dezember treffen, Beginn ist um 9 Uhr im Bezirksrathaus in Ansbach.