Ansbach/Uffenheim – In den vergangenen rund vier Jahren hat die Forschungsstelle für fränkische Volksmusik des Bezirks Mittelfranken 3000 historische Schallplattenaufnahmen, unter anderem von Bauern-, Militär- und Oberlandlerkapellen (1900 bis circa 1960) und mehr als 700 historische Notenhandschriften (1830er bis 1960er Jahre) aus Mittel-, Ober- und Unterfranken digitalisiert. Das Projekt „Traditionelle Volksmusik aus Franken“ wurde gefördert durch bavarikon, das Internetportal des Freistaats Bayern zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrichtungen in Bayern. Die Digitalisate der Tonaufnahmen sind unbearbeitet. Es rauscht und knistert mitunter heftig, aber es groovt auch wunderbar auf den alten Schallplatten, wenn die Musik aus Happurg und Nürnberg, aus München, Bischofshofen, Wien, Bern oder Budapest, von den großen Volksfesten oder den beliebten Brettl- und Varietéebühnen erklingt. In den Notenhandschriften spiegelt sich das Repertoire für unterschiedliche Musiziergelegenheiten wie Tanz- und Konzertveranstaltungen, aber auch kirchliche Prozessionen und Beerdigungen oder Volksfeste wider. Die zum Teil handgeschöpften Seiten mit Wasserzeichen, Prägungen, Stempeln und Anmerkungen wurden oft über Generationen verwendet und können ab jetzt wieder zum Musizieren genutzt werden. Alle Digitalisate sind mit Hintergrundinformationen zu Kapellen, Plattenlabels, Notenschreibern, Stückauswahl, Repertoiregeschichte sowie Gebrauchskontexten versehen. Mit diesem Projekt stellt die Forschungsstelle für fränkische Volksmusik mit Sitz in Uffenheim einen großen Schatz an Noten- und Tondokumenten aus ihrem Archiv für die breite Öffentlichkeit bereit. Weitere Informationen unter bavarikon www.bavarikon.de und in der Volksmusik-Datenbank legamus unter www.volksmusik-forschung.de/legamus.