Ansbach – Das Massaker von Oradour-sur-Glane gilt als das schwerste Kriegsverbrechen von Deutschen in Frankreich. 642 Menschen kamen ums Leben, darunter mehr als 450 Frauen und Kinder. Robert Hébras ist einer von sechs Menschen, die das Grauen in dem kleinen Ort im Département Haute-Vienne, der Partnerregion des Bezirks Mittelfranken, überlebten. Trotz oder gerade wegen seines persönlichen Schicksals setzte sich Robert Hébras unermüdlich für eine Versöhnung und eine zukunftsgerichtete Partnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen ein. Dafür erhielt er unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Am 11. Februar ist Robert Hébras im Alter von 97 Jahren verstorben. „Der Bezirk Mittelfranken trauert um einen unermüdlichen Kämpfer für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Dafür gebührt Robert Hébras unser allergrößter Respekt“, würdigt Bezirkstagspräsident Armin Kroder den Verstorbenen. Der ehemalige stellvertretende Bezirkstagspräsident und langjährige Partnerschaftsbeauftragte des Bezirks Mittelfranken, Fritz Körber, unterhielt mit Hébras seit Jahrzehnten eine enge persönliche Verbindung. „Robert war ein leidenschaftlicher Patriot. Er verkörperte wie nur wenige Menschen Substanz und Stil“, so Körber.
Die Beerdigung von Robert Hébras ist am kommenden Freitag geplant. Zum Begräbnis wird eine Delegation aus Mittelfranken, mit Bezirkstagspräsident Armin Kroder an der Spitze, nach Frankreich reisen. Auch Vertreter der Stadt Hersbruck werden ihm am Grab die letzte Ehre erweisen. Hersbruck und Oradour-sur-Glane knüpften vor zwei Jahren freundschaftliche Bande mit dem Ziel, eine Kommunalpartnerschaft zu schließen.