Fürth – „Angaschmoo“, das vor gut einem Jahr ins Leben gerufene Kooperationsmodell zwischen dem Sozialpsychiatrischen Dienst Fürth des Bezirks Mittelfranken (SpDi) und der Wilhelm Löhe Hochschule Fürth (WLH), trägt Früchte. Studentinnen und Studenten der WLH arbeiten ehrenamtlich beim SpDi mit und werden von diesem fachlich begleitet. Von der Hochschule bekommen sie dafür ein Wahlpflichtfach erlassen. Die ersten vier Studierenden werden am Dienstag, 28. März, um 14 Uhr in den Räumen der Hochschule in der Merkurstraße 41 in Fürth geehrt. Ihren Dank aussprechen werden Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und WLH-Präsident Dr Ingo Friedrich, gemeinsam mit SpDi-Leiter Anton Berndl und Dr. Stefanie Richter, Professorin für Gesundheitswissenschaften an der WLH, welche das Projekt initiiert hatten. Eine der am Projekt mitwirkenden Studentinnen besucht beispielsweise seit fast einem Jahr jede Woche eine 75-Jährige, welche seit mehr als 20 Jahren allein lebt und aufgrund zunehmend auftretender Gesundheitsprobleme Einschränkungen in ihrer Alltagsbewältigung hinnehmen muss. Einsamkeit und seelische Belastungen kennzeichnen zudem die Lebenssituation der Frau. Mittlerweile geht die 75-Jährige mit der Studentin regelmäßig in ein nahe gelegenes Café und trifft dort alte Bekannte. Die Studentinnen und Studenten haben ihrerseits die Möglichkeit, ihre bei derartigen Kontakten gesammelten Erfahrungen in Lehrveranstaltungen zu reflektieren. In diesen setzen sie sich wissenschaftlich mit Fragen der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Ausgrenzung von psychisch Erkrankten und den Folgen für die betroffenen Menschen auseinander. Im Vorfeld erhalten sie eine Schulung und werden im gesamten Prozess vom Team des SpDi unterstützt. Hinweis an die Redaktion: Zu diesem Termin sind Berichterstatter herzlich willkommen.