Ansbach – Regelmäßig erhalten die bayerischen Bezirke Anfragen von Angehörigen ehemaliger Patienten, die während des Nationalsozialismus in den Heil- und Pflegeanstalten ermordet wurden. Weil die Erforschung der Opferbiografien oft eine große Herausforderung darstellt und je nach Lebenslauf auf unterschiedliche Wege führt, hat sich der Bayerische Bezirketag der Hartheim-Deklaration, einer Gedenkinitiative für die Opfer der NS-„Euthanasie“, angeschlossen. Damit verpflichten sich die Bezirke als Nachfolgeinstitutionen der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalten „historisch geschulte und menschlich kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu benennen, die diese bei der Aufklärung ihrer Familiengeschichte unterstützen und ihnen Zugang zu den historischen Archiven gewähren“. Der Bezirk Mittelfranken hat mit dieser Aufgabe die Historikerin und Sozialpädagogin Katrin Kasparek betraut. Seit zwei Jahren ist sie bereits in der Bezirksheimatpflege auch für die Erforschung der Geschichte des Bezirks Mittelfranken im Nationalsozialismus zuständig. Bezirkstagspräsident Armin Kroder betont, dass der Bezirk gleich mehrere Forderungen der Hartheim-Deklaration umsetze. „Ich freue mich, dass der Bezirk Mittelfranken neben der Installation einer Ansprechpartnerin für Angehörige auch gezielt Veranstaltungen für Angehörige durchführt und sich in den kommenden Jahren aktiv um die weitere Erforschung der NS-Krankenmorde und passende Formen des Gedenkens bemühen wird.“ Der Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, Dr. Matthias Keilen, ergänzt: „Bei uns melden sich immer wieder Angehörige der damaligen Opfer und wir freuen uns sehr, dass der Bezirk hier eine Stelle geschaffen hat, die fachlich versiert weiterhelfen kann.“ Katrin Kasparek M. A. ist unter der Mobilfunknummer 0151/46354616 oder unter E-Mail katrin.kasparek(at)bezirk-mittelfranken.de zu erreichen.