Dinkelsbühl – Selma Merbaum wurde 1924 in Czernowitz geboren, 1942 stirbt sie 18-jährig in einem Arbeitslager der Nationalsozialisten an Typhus. Unter dem Titel „Blütenlese“ hat die Lyrikerin ihre Gedichte für ihren Freund Lejser Fichmann zu einem Band zusammengestellt. 1980 wird ihr literarisches Vermächtnis in Deutschland veröffentlicht. „Es ist eine Lyrik, die man weinend vor Aufregung liest: so rein, so schön, so hell und so bedroht..“, urteilte die bekannte Lyrikerin Hilde Domin. Sie hat selbst Flucht und Vertreibung erlebt. 1932 ging sie zusammen mit ihrem Mann nach Rom, wo sie ab 1934 als Jüdin nicht mehr sicher war. Weshalb sie über Paris nach London emigrierte, 1940 dann für 14 Jahre in die Dominikanische Republik. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Heidelberg, wo sie 2006 im 97. Lebensjahr starb. Eine Möglichkeit, diese zwei starken jüdischen Frauen kennenzulernen, bietet die Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl am Montag, den 21. Januar, um 19.30 Uhr. In einer bewegenden musikalisch-szenischen Lesung mit Musik von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Friedrich Mendelssohn Bartholdy begeben sich Luisa Sophie Bollow (Klavier), Dr. Jutta Schwegler (Rezitation) und Diethart Bischof (Sprecher) auf Spurensuche. Ort: Konzertsaal der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken in Dinkelsbühl, Eingang Rabengasse. Der Eintritt ist frei.