Ansbach/Triesdorf – Der diesjährige Wolfram-von-Eschenbach-Preis geht an die bildende Künstlerin Inge Gutbrod. Dies beschloss der mittelfränkische Bezirkstag in seiner heutigen Sitzung im Alten Reithaus in Triesdorf. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Die drei Förderpreise zu je 5000 Euro erhalten die bildende Künstlerin Barbara Engelhard, das Filmhaus Nürnberg und die Jazzkomponistin Rebecca Trescher.
Inge Gutbrod ist seit ihrem Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wo sie 1988 zur Meisterschülerin von Professor Werner Knaupp ernannt wurde, ausschließlich freischaffend tätig. Mit ihren Objekten, Installationen und Raumstrukturen, die sie überwiegend aus Wachs fertigt, hat die in Nürnberg geborene Künstlerin ein beeindruckendes Werk geschaffen. Dieses wurde bereits mit renommierten Preisen wie dem Kulturförderpreis der Städte Nürnberg und Fürth, dem Förderpreis des Bezirks Mittelfranken oder dem Otto-Grau-Kulturpreis ausgezeichnet. Auf die begehbaren Raumkonstruktionen, die Inge Gutbrod in den 2000er-Jahren aus tausenden Wachsplättchen schuf, folgten leuchtende Skulpturen mit architektonischer Ausprägung und Lichtkästen. Die durchsichtigen, durchscheinenden oder auch undurchsichtigen Oberflächen ihrer Kunstobjekte ermöglichen dem Betrachter ein ganz besonderes Wahrnehmungserlebnis.
Barbara Engelhard arbeitet medienübergreifend und interdisziplinär in den Bereichen Installation, Objektkunst sowie Kunst im öffentlichen Raum. Mit ihren raumgreifenden Kunstprojekten und gesellschaftsbezogenen Installationen schafft sie neue Blickwinkel, dabei zeigt ihre künstlerische Vorgehensweise einen kontinuierlichen Wandel. Mit der Auswahl ihrer Materialien setzt sich die in Fürth lebende und arbeitende Künstlerin mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinander, die ihr die technisierte Gesellschaft bietet. Nach ihrem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg folgte ein Aufbaustudium „Kunst im öffentlichen Raum“. Für ihre Werke wurde Barbara Engelhard bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Debütantenpreis des Freistaates Bayern. Daneben arbeitet sie pädagogisch in verschiedenen Einrich-tungen mit Kindern und Jugendlichen und verhilft ihnen mit pfiffigen Ideen zu eigenen Ausdrucksformen.
Das seit 1972 bestehende Filmhaus Nürnberg ist das kommunale Kino der Stadt Nürnberg. Seit dem Jahr 2000 bietet es in den Räumen des KunstKulturQuartiers mit zwei Kinosälen ein tägliches Filmprogramm. Erstaufführungen, Fremdsprachenkino, Stummfilme und immer neue, interessante Themenschwerpunkte locken rund 40.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr (vor Corona) ins Filmhaus in der Nürnberger Königstraße. Die Institution zählt zu den zehn besten kommunalen Kinos in Deutschland. Für sein Programm wurde das Filmhauskino Nürnberg bereits mit bundesweiten Preisen bedacht, unter anderem mit dem ersten Preis in der Kategorie „Kino, das bildet“ des Kinematheksverbunds, eine der höchsten Auszeichnungen für kommunale Filmarbeit in Deutschland.
Rebecca Trescher lebt und arbeitet als freischaffende Komponistin, Jazz-Klarinettistin und Bandleaderin in Nürnberg. Die gebürtige Tübingerin studierte an der Hochschule für Musik in Nürnberg Diplom Jazz-Klarinette, Komposition und Arrangement mit dem Abschluss Master of Musik in Jazz-Klarinette. Ein weiterer Master of Music im Fach Komposition folgte an der Hochschule für Musik und Theater in München. Seit zehn Jahren leitet sie verschiedene eigene Ensembles, mit denen sie bisher zahlreiche CDs produziert hat. Auf internationalen Konzertbühnen wie beim Jazzfest Bonn, im renommierten Jazz- und Musiklokal Porgy & Bess in Wien, oder im Theaterhaus Stuttgart war sie bereits zu hören. Die Künstlerin erhielt bereits ebenfalls eine Reihe von Preisen, so den Kultur-förderpreis der Stadt Nürnberg oder den Bayerischen Kunstförderpreis.
Hinweis für die Redaktion:
Die Verleihung der Auszeichnungen ist am Donnerstag, 21. Oktober, in Wolframs-Eschenbach geplant. Dazu ergeht eine gesonderte Einladung.