Ansbach – Die pflegerische Versorgung findet in Deutschland überwiegend zu Hause statt. Rund drei Viertel aller Pflegebedürftigen, das sind zirka 1,76 Millionen Menschen, werden von ihren An- und Zugehörigen versorgt. Dabei fühlen sich viele durch die Pflege ihrer Nächsten körperlich und seelisch belastet. Die Fachstelle für Demenz und Pflege Mittelfranken, deren Träger der Bezirk ist, meldet sich jetzt mit einem Positionspapier zu Wort. Dieses ist auf der Grundlage eines Dialogforums entstanden, an dem ein Kreis von Betroffenen mitgewirkt hat. „Trotz ihrer enormen Unterstützung zum Wohl der Gesellschaft werden pflegende An- und Zugehörige, darunter mehrheitlich Frauen, von der Öffentlichkeit weitgehend nicht gesehen“, heißt es darin. Deshalb sei es essentiell, den Blick auf diese Gruppe zu richten und notwendige Unterstützungs- und Angebotsstrukturen zur Verfügung zu stellen, um den Erhalt ihrer Lebensqualität sicherzustellen. Neben einer angemessenen finanziellen Unterstützung wird beispielsweise die Möglichkeit gefordert, den Entlastungsbeitrag auf das Pflegegeld anzurechnen, wenn die An- und Zugehörigen neben der Pflegeleistung auch den Haushalt führen. Auch Schulungsangebote zum Umgang mit Demenz und Online-Angebote, die sich gut in den Pflegealltag integrieren lassen sowie eine Tagesbetreuung und Kurzzeitpflege im ländlichen Raum wurden gefordert. Des Weiteren kam die Rolle der hausärztlichen Praxen zur Sprache. Viele Pflegende erhoffen sich Rat und Unterstützung von ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt. Das Positionspapier ist auf den Internetseiten der Fachstelle unter www.demenz-pflege-mittelfranken.de und des Bezirks Mittelfranken unter www.bezirk-mittelfranken.de veröffentlicht. Dort können alle Wünsche und Forderungen, die im Rahmen des Dialogforums erarbeitet wurden, nachgelesen werden. Das Positionspapier hat die Fachstelle für Demenz und Pflege auch bereits an verschiedene Stellen in der Politik sowie im Sozial- und Gesundheitswesen weitergeleitet.