Nürnberg – Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und seine Umsetzung in Bayern – Was erwartet die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen?“ Fragen und Antworten dazu gibt es bei einer gleichlautenden Veranstaltung, die am Mittwoch, 25. Juli, ab 14 Uhr im Heilig-Geist-Spital am Hans-Sachs-Platz 2 in Nürnberg über die Bühne geht. Durch das im Januar in Kraft getretene Bayerische Teilhabegesetz I (BayTHG I) sind die Grundlagen für die Umsetzung des BTHG im Freistaat geschaffen worden. In naher Zukunft sollen nun wesentliche Entscheidungen für das künftige Leben von Menschen mit Behinderung in Bayern getroffen werden. Ein Anliegen aller für die Gesetzgebung Verantwortlichen ist es, die betroffenen Menschen und deren Angehörige in die schrittweise Umsetzung des BTHG in Landesrecht einzubeziehen. Bis 2020 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Ziel ist es, die „Hilfe aus einer Hand“ zu verwirklichen, was besonders die bayerischen Bezirke vor neue Herausforderungen in jeglicher Hinsicht stellt. So sind beispielsweise die Bezirke bereits seit 1. März 2018 nicht mehr nur für die stationäre, sondern auch für die ambulante Hilfe zur Pflege zuständig. Der Bezirk Mittelfranken rechnet hier mit etwa 1400 Leistungsberechtigten, für die vorsorglich 8,8 Millionen Euro im diesjährigen Bezirkshaushalt veranschlagt sind. Bis zum 1. Dezember muss der Bezirk in Ansbach die Fallbearbeitung mit eigenem Personal stemmen, bis dahin ist diese an die Kommunen delegiert. Um eine wohnortnahe Beratung Betroffener und Angehöriger zu ermöglichen, ist der Bezirk Mittelfranken zudem gefordert, in Abstimmung mit den fünf kreisfreien Städten und sieben Landkreisen weitere sogenannte Pflegestützpunkte aufzubauen. Im Hinblick auf die Übernahme der ambulanten Pflege muss der Bezirk außerdem mit den genannten Partnern Kooperationsvereinbarungen schließen. In enger Abstimmung mit Irmgard Badura, Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, veranstalten die Beauftragte des Bezirks Mittelfranken für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Bezirksrätin Amely Weiß und Angelika Feisthammel, Sprecherin der Bezirksarbeitsgemeinschaft der Behindertenvertretungen in Mittelfranken, den Informations-nachmittag. Dabei soll es nicht nur Informationen zur Umsetzung des BTHG geben, sondern es soll auch Zeit gegeben sein, über die Ängste und Nöte der Menschen zu sprechen und ausführlich zu diskutieren. Neben Irmgard Badura werden auch VKIB-Landesvorsitzender Herbert Sedlmeier, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Thomas Bannach von der LAG Selbsthilfe Bayern e. V. kurze Grußworte sprechen und an der Veranstaltung teilnehmen.