Erlangen – Der Bezirk Mittelfranken würdigt die seitens der Baugenossenschaft Erlangen mit hohem denkmalpflegerischen Aufwand durchgeführte Fassadensanierung eines Gebäudekomplexes in der Hugenottenstadt mit einem Zuschuss von 15.000 Euro. Einen symbolischen Scheck über diesen Betrag überreicht Bezirkstagspräsident Richard Bartsch am Montag, 29. Oktober, um 14 Uhr, dem Vorstandsvorsitzenden der Baugenossenschaft Erlangen eG, André Rauschers. Treffpunkt für die Übergabe ist das Büro des Wohnungsunternehmens in der Liebigstraße 12. Bei dem vorbildlich sanierten Objekt handelt es sich um den Häuserblock Nürnberger Straße 113 bis 121 (fünf Gebäude) und Reinhardstraße 1. Wie die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite auch, welche die Baugenossenschaft bereits saniert hatte, entstand die nun modernisierte Blockrandbebauung ab 1913. Damals begannen die Baugenossenschaft und der Architekt Emil Zerler als Selbsthilfeorganisation der Arbeiterbewegung unter Beteiligung von Staat, Stadt und Volksfürsorge Hamburg damit, Sozialwohnungen für Arbeiter im Erlanger Süden zu bauen. 100 Jahre später bot der in die Jahre gekommene Komplex einen tristen Anblick, doch ab 2013 wurden Fassaden und Dächer der Häuser mit einem finanziellen Aufwand von rund vier Millionen Euro instand gesetzt. Seitens der Baugenossenschaft Erlangen ist man dabei „über das, was vorgeschrieben gewesen wäre, deutlich hinausgegangen“, attestiert stellvertretende Bezirksheimatpflegerin Julia Krieger den Bauherren. So wurden beispielsweise die uneinheitlichen, einscheibenverglasten Fenster ausgetauscht und durch historisch passende Holzfenster ersetzt. Die Dachgeschosse wurden ausgebaut und mit neuen Gauben versehen, die Dächer mit Biberschwanzziegeln neu eingedeckt. Die Fassade der Anlage wurde komplett saniert und erhielt einen Anstrich, der ebenso dem restauratorischen Befund folgt wie die wechselnde Farbigkeit der Fensterläden.