TRIESDORF – 9,5 Millionen Euro hat der Bezirk Mittelfranken in die Generalsanierung eines Schülerwohnheims seiner Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) im Weidenbacher Ortsteil Triesdorf investiert. Nun wurde das 1976 errichtete Gebäude nach dreieinhalbjähriger Umbauphase wieder in Betrieb genommen. Es bietet wie zuvor Platz für knapp 80 junge Leute von 16 bis 18 Jahren, welche die Berufs-, Fachober- oder Technikerschule besuchen.
„In Triesdorf wachsen die Kräne in den Himmel“, sagte LLA-Leiter Markus Heinz bei seiner Begrüßung zur Inbetriebnahme des sanierten Wohnheims, war doch erst elf Tage zuvor der Spatenstich für den zweiten Abschnitt des 16,6 Millionen Euro teuren neuen Fachzentrums für Energie und Landtechnik erfolgt. Heinz wertet dies „als Zeichen dafür, dass der Bezirk Mittelfranken hinter Triesdorf steht“. Eine Einschätzung, die Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster bestätigte und unterstrich, schließlich sei „unser Standort Triesdorf der beste weit und breit“. Und weil dem so sei, kämen auch etliche der insgesamt rund 3500 Studierenden, Schüler und Auszubildenden „von weiter weg“, weshalb man Wohnheimplätze benötige. Mehr als 300 gibt es derzeit in Triesdorf.
Weil die Grundsubstanz des Hauses mit der Anschrift Am Sandbuck 4 gut war, hatte man sich statt Abriss und Neubau für die Sanierung des nunmehr wieder in Betrieb genommenen Wohnheims entschieden. Bezirkstagspräsident Forster zeigte sich erfreut, weil man hier nicht den einfachen Weg gegangen sei, sondern Nachhaltigkeit bewiesen habe. Das dreigeschossige, zweiflügelige Haus verfügt über 78 Einzelzimmer mit Nasszelle, die allesamt saniert wurden. Die Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs-Elektroinstallation wurde komplett erneuert. Um Barrierefreiheit zu erlangen, wurden unter anderem zwei Aufzüge eingebaut. Laut der federführenden Architektin Maria Hohe wurde „die Gebäudehülle in Anlehnung an die Bausubstanz behutsam aktuell interpretiert und energetisch ertüchtigt“.
Die nunmehr abgeschlossene, in zwei Bauabschnitten vorgenommene Generalsanierung des nahe einem Wohngebiet gelegenen Wohnheims war von Kostensteigerungen und widrigen Umständen begleitet, wie auch bei der Feierstunde deutlich wurde. Oliver Jusis, Projektbeauftragter des Liegenschaftsreferats der Bezirksverwaltung, fasste dies wie folgt zusammen: Die Angebote für die Bauarbeiten wurden zu Beginn der Coronapandemie eingeholt, erste Preissteigerungen folgten. Der Ukrainekrieg hatte weitere Preissteigerungen zur Folge, sodass am Ende die Insolvenz eines Hauptauftragnehmers, mehrere Kündigungen von und durch Bauunternehmen und der zweifache Wechsel der Bauleitung zu verzeichnen waren. Dazu kamen laut Maria Hohe „heftige Schadwetterereignisse“.
Unterm Strich stiegen die Kosten von den im Jahr 2019 veranschlagten 7,1 Millionen auf letzten Endes 9,5 Millionen Euro. Umso mehr freute sich nicht nur Maria Hohe über das Ergebnis: „Für eine zukunftsorientierte Wohnsituation sind hier bestmögliche bauliche Voraussetzungen mit angenehmem, freundlichem Ambiente entstanden.“