ERLANGEN – Für ihr Engagement in der Denkmalpflege überreichte Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster einen Förderbescheid des Bezirks Mittelfranken über 15.000 Euro an Roland und Ute Auschel. Das Ehepaar sanierte über einen Zeitraum von zwei Jahren die Doppelhaushälfte in der Loewenichstraße 24 in Erlangen.
Das 1897 als zweistöckiges Doppelhaus konzipierte Wohngebäude an der stark befahrenen Straße im Osten der Stadt zählt zu einer ganzen Reihe an noblen Professorenvillen und -wohnhäusern aus der Zeit um 1900 in der traditionsreichen Universitätsstadt. Bauherr der nördlichen Hälfte des Doppelhauses war der Indogermanist Wilhelm Geiger, der hier mit seiner Familie wohnte, zu der unter anderem seine beiden Söhne zählten: Der spätere Klimatologe Rudolf Geiger und der Physiker Hans Geiger, der durch den von ihm zusammen mit seinem Doktoranden entwickelten Geigerzähler bekannt wurde. Bei Umbauten in den 1920er- und 1930er-Jahren wurde die Doppelhaushälfte in zwei Wohneinheiten geteilt und die Gebäuderückseite erheblich verändert. Bis heute verfügt das Wohnhaus über eine hohe bauzeitliche Bestandsgeschichte. Ein Renovierung war jedoch dringend notwendig. Nun entspricht das Gebäude endlich wieder der zur Erbauungszeit intendierten zurückhaltenden Noblesse, allerdings denkmalgerecht angepasst an aktuelle Standards.
Denkmäler sind ein wichtiger Bestandteil der vielfältigen Kulturlandschaft Mittelfrankens. Sie zu bewahren bedeutet auch, Geschichten und Erinnerungen an historischen Orten zu schützen und diese greifbar zu machen. Daher fördert der Bezirk Mittelfranken die Denkmalpflege in diesem Jahr mit rund 610.000 Euro.